Kein Ort zum Schlafen am Polsterplatz

Sonntag Abend – eigentlich keine Endstationzeit. Doch was sollte man tun, wenn der FC Meidling zum Duell am Wiener Victoria-Platz lud. Doch davor war noch Zeit etwas in der Vergangenheit zu schwelgen und von legendären Spielen gegeneinander zu träumen. Zwei der drei 4:3- Siege seien da nochmals kurz erwähnt:

Im Jahr 2012 ebnete ein Tor von Manuel Lust nach gewonnenem Pressball!!! von Adrian Zowak den Weg Richtung Meisterschaft. Im Herbst hingegen hatte man lange der Kampfkraft des Gegners trotz technischer Überlegenheit nichts entgegenzusetzen und legte erst bei 0:3 in der Rapidviertelstunde den Beisskorb ab. War der Ausgleich in Minute 92 schon zum Jubeln, versetzte der Siegtreffer in der 4ten Überminute die Ratten in Ekstase.

Zurück zur Gegenwart und der Ausgangslage: Nurmehr Siege und eine Niederlage der Vibratoren kann dem FCEH den zweiten Meistertitel bescheren. 3 Punkte reichen um den Vizemeister zu fixieren und auch den Punkterekord aus 2012 zu verbessern. Somit klar, dass die Saison, egal wie sie ausgeht, zu den besseren der schwarz-gelben Historie zählt.

Dies wurde aber in der Kabine nur kurz angesprochen. Coach Püsche konzentrierte sich mehr auf taktische und personelle Vorgaben, ehe Abwehrchef Stadler den emotionellen Part übernimmt und der Truppe einheizt. Auch am Feld im Kuschelkreis sollte das „Einschwören“ nochmals wichtig gewesen sein.

Aufstellung: Paludo – Steininger, Stadler, Gold (C) – Schmidl, Perzl, Aistleitner, Hanspeter – Havlik, Dosek, Zinaldin   /   Bank: Nemeth, Schramm F., Velharticky, Zanzinger

Mit dem schwarz-gelben Ankick begann dann auch gleich die spielerische Dominanz. Die Abwehr konsequent, das Mittelfeld immer und überall vorhanden und mit Biss nach vorne, der Angriff bemüht Wege zu gehen, auch wenn das einzige Stürmertor erst in Minute 88 fallen sollte.

Nach einigen schönen Kombinationen war es auch in Minute 10 soweit. Aistleitner geht einem offenbar aussichtslosen Ball an der gegnerischen Toroutlinie beim 16er nach, pflückt dem Gegner die Kugel vom Rist und dreht Richtung Tor. Er entscheidet sich allerdings nicht dem einschussbereiten Dosek aufzulegen, was diesem äußerst missfällt. Dessen Wutschrei ändert aber umgehend seine Melodik, als Pippo II den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte jagt. 1:0

Auch des weiteren wird eifrig kombiniert und gekämpft leider jedoch ohne zählbaren Erfolg. Und so führte wiedermal ein Standard zur Ernüchterung als in Minute 32 ein Corner per Volley aus 17m im Kasten landete. Dem Meidlinger sei von dieser Stelle für die Ausführung genauso gratuliert, wie unserem Goalie Paludo, der mit seinem Reflex zwar noch an den Ball kam, dessen Schusskraft wegen aber keine entscheidende Richtungsänderung geben konnte. 1:1

Die Reaktion der Mannschaft war allerdings endstationell. Tici-Taca Richtung Hieb-12-Gehäuse. Schmidl mim Spitz. So schnell kann es gehen. Beschreiben kann man es nicht – das muss man gesehen haben. Aber vielleicht war auch der Grund, dass inzwischen das Clasico angepfiffen worden war … Wie auch immer: 2:1

Zur Pause war man sich sicher das Spiel nicht mehr herzugeben. Jedoch wurde auch von verschiedenen Stellen gewarnt den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Coach Püsche oblag wieder die wunderbare Pflicht eine funktionierende Mannschaft zu zerpflücken um anderen Einsatzzeiten zu bescheren. Und so mussten Steininger und Havlik weichen um Nemeth und Schramm F. Platz zu machen. Aistleitner wechselte in die Verteidigung, Schmidl in den rechten Sturm und Hanspeter die Seiten. Somit durften die Neuen auf „ihren“ Positionen agieren.

Diese taktische und personaltechnische Rochade sollte eine wahre Meisterleistung sein (Achtung Scherz!!!), denn Schramm schnappt sich alsbald die Kugel, marschiert ein paar Meter und pflockt die Wuchtel per Innenstange in die Maschen. 3:1

Jetzt sollte die Geschichte erledigt sein dachte sich so mancher, hatte aber die Rechnung ohne den Wirten gemacht. Dieser tischte nämlich plötzlich Kraut und Rüben auf, agierte mit Sense und Fallbeil … Und so kam auch der sonst souveräne Schiedsrichter ins Schwitzen. 2 Gelb-Rote per Handzucken des Schiris und eine „klar Rote“ wären drin gewesen, als der übermotivierte Stürmer, nachdem er ausrutschender Weise den Ball an unseren Kapitän verloren hatte, diesem mit 2 „G’streckten“ von hinten hineinrutschte.

Aber die Endstation war doch etwas überrascht. Immer wieder wurde der leichte Rattengalopp durch die schier unglaublich harte Gangart der Meidlinger gestoppt. Coach Püsche brachte den ballsicheren Zanzinger anstatt des müder werdenden Zinaldin. Leider setzte sich ein Gegner in aistleitnerischer Marnier durch und erzielte aus ähnlichem Winkel einen ähnlich schönen Anschlusstreffer. 3:2

Sollte sich der FCM revanchieren und das Spiel drehen? Jedenfalls wogte das Spiel nun hin und her. Der FCEH konnte die Konter nicht zu Ende spielen, während der Gegner durch unsere Verteidigung und unseren Goalie am Netzen gehindert wurde. Nerven sollte man nun keine haben …

Und dann kam die anfangs erwähnte 88te … Schramm schnappt sich die Kugel um zu einem seiner Einschüsse anzusetzen. Der Ball fliegt über die gesamte Abwehr, wo Dosek schon wartet und überlegt zum Sieg „abstaubt“. 4:2

Der Jubel groß, der Abpfiff beklatscht, die Dusche genossen und das Bier hat auch gezischt. Nun geht es am Freitag gegen NoBorders, wo wir wieder grenzenlosen Beifall erhoffen um die Vibes weiter unter Druck zu setzen. Zu ersetzen gilt es diesmal Lua-the-machine, der sich seine 5te Gelbe ermotschkert hat. Aber wie der Charakter der Mannschaft momentan ist, wird sich auch da 100% eine Lösung finden.

Hasta la vista el viernes!

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