Ein Abend für die Ewigkeit

Der 11. Juni 2021 wird den Menschen in Österreich wohl lange in Erinnerung bleiben. Die für viele so wichtige Lockerung der späteren Sperrstunde tritt in Kraft, die erste paneuropäische Fußball-EM startet in der ewigen Stadt. Und in Hernals findet ein Spiel für die Geschichtsbücher statt.

Bei bestem Fußballwetter und einer Kulisse, die nach der langen Pandemie-Pause auf den Einen oder Anderen großen Eindruck machte, zeigte die Endstation ein Spiel, das im höchsten Sieg aller Zeiten enden sollte. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit, deutlichen Erinnerungslücken des Autors und der Gefahr, zu stark auszuschweifen wird in diesem Bericht nicht auf jedes einzelne Tor eingegangen – immerhin zappelte der Ball 19 (!) Mal im Netz. Ja, Sie haben richtig gelesen: Endstand FCEH 19, Alxingergasse 0. Nach 17 Minuten hatten bereits Zenuni (per Kopf), Dosek (per Banane von der Grundlinie), Perzl (nach einem Solo) und Nemeth (nach herrlicher Vorlage von F. Schramm) alles klar gemacht und auf 4:0 gestellt.

Bis zur Pause ließen Dosek (2), Geburtstagskind Hanspeter, Nemeth und Perzl noch weitere Treffer folgen. Haben Sie richtig mitgezählt? Wenn Sie auf einen Halbzeitstand von 9:0 gekommen sind, gratulieren wir. Der Gegner, dessen faire Spielweise hier ausdrücklich hervorgehoben und gelobt werden muss, ergab sich vollends seinem Schicksal, versuchte immer wieder spielerische Lösungen aus der Abwehr heraus zu finden, was aufgrund des aggressiven und frühen Pressings der Gelb-Schwarzen allerdings oft misslang und zu Gegentoren führte.

In der Halbzeitpause widmeten sich Perzl, Nemeth und Resch bereits ihrer Gerstenlimonade, für die verbleibenden 45 Minuten durften M. Schramm, Schmidl und Khalil am Schützenfest teilnehmen. Und die zweite Halbzeit sollte die erste sogar, wenn auch knapp, noch übertreffen. Zenuni, Schmidl, Khalil (2), Rinnhofer (der für Breit gekommen war), M. Schramm und Dosek schraubten weiter am Torverhältnis. Eine Gelegenheit für den Coach, auch unseren Defensivspielern einmal die Möglichkeit zu geben, etwas Angriffsluft zu schnuppern.
So begab es sich, dass die Hünen Sladky und Thurnwald den Weg nach vorne antraten, die bisherigen Goalgetter zogen sich dafür an die Mittellinie zurück, von wo sie dem Schauspiel zusahen. Und das hatte es in sich: In seinem vierten Jahr als Ratte jubelte der verlässliche Thurnwald über sein Premierentor in Gelb-Schwarz – herzliche Gratulation an dieser Stelle und vielen Dank für die Einstandsrunde!
Christian Sladky kannte dieses Gefühl des Premierentreffers bereits, seither sind aber auch schon wieder ein oder zwei Tage vergangen. So sorgte auch folgendes Ereignis noch für großen Jubel bei Fans & Familie: Sladky bekam den Ball im Strafraum durchgesteckt, drehte sich kurz um die eigene Achse und schloss genauso eiskalt wie staubtrocken zum 18:0 ab. Den Schlusspunkt durfte nach 85 Minuten der Bomber höchstpersönlich setzen – nach einem Querpass im Strafraum stand Zenuni am Elferpunkt mutterseelenallein, richtete sich die Kugel her und schob sie souverän flach ins rechte Eck.
Danach hatte der Schiedsrichter wohl genug gesehen und pfiff überpünktlich ab – 19 Tore sind auch wahrlich genug. Was folgte, war übrigens auch eine typisch endstationelle Leistung. Bei herrlicher Grillerei (Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Schicki & Co.!) genossen Spieler, Coach, Fans & einige Gegner (was uns, vor allem nach so einer Partie, besonders freut) noch Speis & Trank und wurden Zeugen eines souveränen EM-Auftaktsieges der Italiener in Rom – achja, da war ja auch noch was. Auch dort wurde an diesem Tag Geschichte geschrieben. Aber das ging an diesem Abend in Hernals beinahe etwas unter.

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