Finale am Langen Felde

Fast pünktlich um 17.00 Uhr fanden wir uns am Langen Felde 60 ein. Vielleicht lag es am Wetter, am sonntäglichen Abendtermin, am Abgang dreier Vereinsurgesteine oder auch an der wild zusammengewürfelten Truppe, dass zunächst eher Katerstimmung als Vorfreude zu verspüren war. Da traf es sich hervorragend, dass sich Trainer Weese nicht nur als Susa Spezialist entpuppte, sondern auch als hervorragender Motivator, der die Mannschaft, um es mit seinen eigenen Worten zu sagen, gezielt scharf machte. Die Ausgangslage war klar. Gewinnt Susa oder holen sie zumindest einen Punkt gegen uns, sind sie Meister. Obwohl wir uns in der Kabine darauf einigten, dass sie wohl nicht zu unrecht Meister werden würden, waren wir doch entschlossen doch noch entscheidend in die Meisterentscheidung einzugreifen und uns als Partychrasher zu entpuppen.

Mit folgener Aufstellung wollten wir Susa das Leben so schwer wie möglich machen:

Schneider

Aistleithner Resch Gold

Steininger Ortbauer Schmidl Mayer

Enrique Zenuni Hanspeter

Die Partie begann schwungvoll, wobei wir uns primär auf unsere Defensivaufgaben konzentrierten. Anderes als gewohnt, spielten wir nicht unser unwiderstehliches Pressing, sondern zogen uns teilweise weit zurück und ließen Susa so wenig Räume rund um unseren Strafraum. Trotzdem verzeichnete Susa einige Abschlüsse, wurden aber meist von der bärenstarken Abwehr noch erfolgreich gestört und andernfalls war Schneider wieder einmal ein mehr als sicherer Rückhalt. In Ansätzen ließ unsere Offensive ihr Können aufblitzen und so setzte vor allem der stark dagegenhaltende Hanspeter immer wieder offensive Akzente. Zenuni setzte einen platziert getretenen Freistoß nur wenige Zentimeter über die Querlatte. Obwohl Susa Experte Weese in der jetzt schon fast legendären Kabinenpredigt angekündigt hatte, dass Susa wohl eher spielerisch gefährlich werden würde, begann erst nach einer längeren Spielunterbrechung Chaos im heimischen Strafraum auszubrechen und der Ball landete nach einer Ecke, wie auch immer, im Tor. Während Susa das Tor schon wie die Meisterkrönung feierte, feilten wir in der Pause an der Neuausrichtung für den zweiten Durchgang.
Felber ersetzte den starken Enrique und zehn Minuten später kam Spielertrainer Weese für Hanspeter. In der 70ten Minute ersetzten Niki und Zanger Zanz Aistleitner und Steininger. Die vielen Umstellungen belebten das Spiel der Endstation. Wir standen nun enger am Mann und generll höher, so dass wir Susa teilweise schon beim Spielaufbau gefährlich werden konnten. Unsere Abwehr bewies, dass sie auch unter starkem Pressing hervorragend herausspielen kann und so wurde Susa zunehmend nervöser, während wir an Sicherheit gewannen. Nun war es ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der 78. Minute legte Weese wunderbbar blind in die Mitte spielend auf und Orthbauer wurde, zwar mit Ball, aber doch rüde und mit gestreckten Beinen, aus dem Weg geräumt. Torschützenkönig Zenuni ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und stellte trocken auf 1:1. Dies entfachte das Spiel der Endstation noch einmal zusätzlich. In einer hektischen Schlussphase hatte die Endstation noch einige Abschlussmöglichkeiten, doch Susa verstand es nun, uns immer wieder mit gezielten Fouls in Schach zu halten. In den letzten Minuten vor Schluss gewann der herausstürmende Schneider einen Schnittball für sich und wurde dann rotwürdig von den Beinen geholt. So gab es, wenn auch mit Gelb-Rot noch einen Platzverweis und die Hoffung der Endstation lebte, hier noch einen glücklichen Sieg einzufahren. Nach einigen Möglichkeiten nach Ecken war die Meisterschaft jedoch entschieden.
Im Großen und Ganzen war die starke Leistung gegen den Meister ein mehr als versöhnlicher Saisonabschluss, vor allem weil wir Susa wirklich bis zur letzten Sekunde haben zittern lassen. Bei ein paar Getränken planten wir schon für die kommende Saison und gerade für die Sommerpause wurden einige Ziele vorgegeben. So sollten wir nicht nur trainieren, sondern vor allem auch etwas jüngere Spieler rekrutieren, um nächste Saison wieder ganz oben mitspielen zu können. Danke Bernhard, für die Organisation.
Fast schon aus Mittleid, an einem Sonntag Abend Meister geworden zu sein, überließen wir die dritte Halbzeit dem letztlich verdienten Meister.

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