Montag Abend im tiefsten Floridsdorf. Die Endstation musste nach verkorkster (so ehrlich muss man sein) Saison zum wahrscheinlich entscheidenden Spiel auf den Columbia-Platz. Gegner Franz von Sales ist 2 Punkte entfernt und hat die klar schlechtere Tordifferenz. Somit würden die Schwarz-Gelben mit einem Sieg die Abstiegszone verlassen und hätte 1 Punkt Vorsprung vor dem letzten Spieltag an dem FvS zum Tabellenführer Semper muss. Dieser kann sich dann allerdings mit einem Sieg zum Meister küren, während bei einem Punkteverlust wohl die WU-Studierenden (gg den Tabellenletzten Sublux) den Pokal stemmen würden.
Soweit die Ausgangslage. Im Vorfeld leider etwas Unruhe bei den Hernalsern, da 22 Mann dieses Spiel bestreiten wollen. Somit hat Coach Püsche die unangenehme Aufgabe 2 Spieler aus dem Kader zu streichen, 5 Kicker würden die Bank maximal zum Aufwärmen verlassen. So ergab sich die Aufstellung, welche vom Trainerduo unabhängig von einander ident kreiert wurde:
Paludo (Gott sei Dank genesen) – Muschal Mi. – Gold, Pichler – Nemeth, Bayer, Stadler, Leitner – Zenuni, Dosek, Strobl O.
Auf der Bank nahmen Auer, Breit, Havlik, Muschal Ma., Schmidt, Schramm F., Sladky und Steininger Platz.
Vollmotiviert starteten die Ratten und kreierten 2 Halbchancen, ehe in der 7. Minute ein zugegebenermaßen schöner Steilpass der Franz’schen Ordensjünger das Spiel auf den Kopf zu drehen drohte. Die Endstation musste aber nur 2x tief durchatmen, dann erzielte Pichler aus einem Gestocher den Ausgleich. Der Rest der ersten Hälfte war zwar durch technische Überlegenheit des FCEH geprägt, FvS hielt aber aggressiv mit hohen Bällen dagegen und es blieb beim Gleichstand.
Zur Pause entschied sich Coach Püsche die rechte Seite komplett zu wechseln. Offensive und Defensive passten in der Abstimmung nicht zusammen. Für Leitner und Strobl O. kamen Steininger und Havlik.
Auch die 2te Hälfte begann mit einer kalten Dusche. Zwar hatte man sich vorgenommen von Beginn aggressiv zu pressen und den Sieg einzufahren, nach 3 Minuten stand es aber 2:1. Allerdings war man sich durchaus bewusst, dass die Kräfte der Floridsdorfer im Laufe der Zeit schwinden würde und die schwarz-gelbe technische Überlegenheit noch besser genützt werden könnte.
Wirklich dauerte es wiederum nur 8 Minuten, ehe Zenuni den Ball im langen Eck unterbrachte und der Ausgleich wieder hergestellt war. Ab nun wurden die Entlastungsangriffe der Gegner immer seltener und die Endstation spielte immer ansehnlicher nach vorne. Der Erfolg stellte sich auch gleich umgehend ein. Wieder war es Zenuni, der die erstmalige Führung herstellte.
Auf der Bank war die Entscheidung zu einem neuerlichen Wechsel schon gefallen. Der unermüdlich kämpfende Stadler musste Breit weichen, der mit vollen Kräften auch spielerisch im Zentrum Akzente setzen sollte. Und so entwarfen die 2 6er gemeinsam mit dem Offensivtrio immer wieder tolle Chancen. Auch Nemeth kam vermehrt zu seinen Sturmläufen auf der linken Seite.
Zur Endstationviertelstunde vollführte der FCEH-Coach eine neurliche Rochade. Für viele unverständlich wechselte er den spielstarken Dosek für den kämpferischen Schramm F. aus um im Zentrum vorne präsenter zu sein.
Während die 4 nicht eingewechselten Spieler wieder auf der Bank Platz nahmen oder zum heute unglaublich zahlreichen Fanblock pilgerten, eröffneten sich nun Riesenchancen im Minutentakt. So auch im 80sten Stundensechzigstel, als mit Havlik freistehend von rechts der erste Joker stach und somit den Sack zumachte.
Was nun folgte war einfach schön anzuschauen und anzuhören. Der FCEH spielte wie zu Meisterzeiten, der Anhang sang ebenso wie vor 3 Jahren. Gegner und Schiedsrichter waren schwer beeindruckt und versicherten so etwas noch nie erlebt zu haben.
Und so durfte zum Abschluss noch ein zweiter Joker stechen. Breit erzielte durch die Beine des voluminösen gegnerischen Goalies das 5:2. Der theatralische Schlusspfiff (eigentlich waren es 3) ertönte und die Afterparty begann. Welle, Gesänge und ein Geburtstagsständchen für Jubilar Steininger wurden am Platz durch ein von Ersatzkapitän Gold angeführtes Zickezacke und das abrupte Switch-off der bescheidenen Flutlichtanlage beendet.
Kurzzeitige Aufregung noch seitens des vom Gegner auf unsere Verstärkungen Bayer und Zenuni abgeschossenen Schiedsrichters. Keiner wollte glauben, dass die 2 echte schwarz-gelbe Verstärkungen sind. Waren sie aber …
Die obligatorische Endstationdusche, an dem natürlich auch die nichteingesetzten Spieler teilnahmen und die 3te Halbzeit in der Kantine rundeten einen wunderschönen Abend ab.
Dem Autor dieser Zeilen bleibt ein „Herzliches Danke“ an alle (Fans, Spieler, nichteingesetzte Spieler, Familie …) zu sagen. Am Freitag folgt noch der Meisterschaftsabschluss gegen Primadonna, bei dem wir auch nicht chancenlos sind und sogar noch in der Tabelle 2 Plätze gutmachen können.
Dann gibt es am 20. Juni noch unser legendäres Endstationturnier, für das fleißig Werbung gemacht werden sollte. Dann ab in die langweiligste Zeit des Jahres – die Sommerpause, bevor Mitte August die Vorbereitung mit dem ebenfalls traditionsreichen Trainingslager (wieder in Fürstenfeld) beginnt.
Schwarz-Gelben Gruß, MP
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