Am Wahlsonntag, an welchem man nicht sicher war, wie man sich von den politischen Hochrechnungen ablenken sollte, stieg das Spiel der Vienna Vibes gegen die Endstation Hernals am Hetzendorfer Rasen. Die Begegnung stand von Beginn unter einem caritativen Stern, da von Seiten der Vibes eine Sozialaktion ins Leben gerufen wurde, welche einen Rahmen um das Spiel bildete. In diesem Zusammenhang sollen auch die Bemühungen, die unter der vorantreibenden Kraft von Coach Püsche gebündelt werden, Erwähnung finden: das Projekt, welches eine monatliche Begleitfinanzierung für eine Flüchtlingsfamilie vorsieht steht – dank einer konkreten Immobilie – kurz vor dem Erfolgreichen Start! Herzlichen Dank an dieser Stelle für das gemeinsame Engagement für eine gute Sache…gerade in Zeiten, wie diesen!
Nun aber zur wichtigsten Nebensache der Welt, die an diesem köstlichen Frühsommertag nur knapp gegen die Variante Freibad gewonnen hat. Unsere ambitionierte Truppe wurde gewohnt persönlich instruiert und eingestellt. Stimmungsziel war ein schönes Fußballfest vor vielen begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern an diesem herrlichen Tag, sportliches Ziel war der zweite Tabellenplatz, welcher mit einem Sieg an diesem Tag fixiert hätte werden können. Feinspitze erkennen die Verwendung des Konjunktives (Nein Oliver, das ist kein Präservativ) woraufhin sich eine böse Vorahnung breit machen könnte, aber alles der Reihe nach.
Die hitzegeplagten Hornissen durften in folgender Portionierung auf den Platz rudeln: Paludo – Steininger, Schmidt (K), Gold – Strobl F., Perzl, Schramm F., Nemeth – Weese, Zenuni, Strobl O. [von hinten…im Stile der Endstation]. Die bärenstarke Bank, welche rasch wieder ihre entblätterten Oberkörper verstecken musste, damit die resche aber vielleicht nicht immer adleräugige Frau Linienrichter nicht zu sehr abgelenkt wurde, besetzten Velharticky (dieses Mal unverbindlicher Verbunden und damit anscheinend weniger gefährlich, ergo Spielberechtigt), Breit (wieder mit dabei), Havlik (allzeit bereit den etwas angeschlagenen Weese zu ersetzen) und Zowak (der nach einer kürzeren Künstlerpause wieder Rasenluft schnuppern wollte).
Die Hitzeschlacht begann gleich mit Tempo, woraufhin sich die Hernalser Truppe erst einmal ordnen und auf das recht breite und doch nicht so lange Spielfeld einstellen musste. Mit gewonnener Ordnung begann der Schlagabtausch auf beiden Seiten und erste Chancen wurden herausgespielt. Gefährlicher agierten hierbei die Gäste, welche mit Perzl und Strobl jeweils sehr gefährlich wurden. Der schöne aber etwas trockene Rasen nahm etwas Tempo aus dem Spiel und verkomplizierte die Ballführung, aber insgesamt wurde ein ansehnliches Fußballspiel geboten. Die Fans der Vibes versuchten nach gelungenen Aktionen mit Gesängen ihre Mannschaft anzufeuern. Hier muss erst einmal der Respekt gezollt werden, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer mobilisiert werden konnten. Allerdings kann auch mit ein wenig Stolz behauptet werden, dass in Hernals weniger Bengalen brennen, dafür eine geringere Anzahl an Zuschauern eine lautere Kulisse erzeugen! Bis zum Ende der 1. Halbzeit, welche in fast väterlicher Fürsorge durch eine Trinkpause unterbrochen wurde, musste der Unparteiische nicht in die Tasche greifen, was auch ein Beleg für die faire Begegnung war. Apropos väterliche Fürsorge: An dieser Stelle eine herzliche Gratulation an die mittlerweile 5-köpfige Familie Püsche, die sich über die jüngste Nachwüchsin freuen darf.
Die zweite Runde, in welcher Breit für Strobl F. auf der Seite übernahm, begann sehr rasch. Weese kämpft sich von der rechten Seite sehenswert durch die Verteidigungsreihen der Gegner und gibt zu Breit ab. Dieser bedient optimal Zenuni in der Mitte und der dreht sich routiniert zum Tor und netzt zur Führung ein. Der Gegner hatte sichtlich zu kämpfen mit dem neuen Spielstand und konnte immer besser unter Druck gesetzt werden. Nach getaner Arbeit verabschiedete sich auch Strobl O., woraufhin Havlik den Sturm beflügeln sollte. Doch nicht vorne sondern hintern passierte es. Leider reichte eine Halbchance den Vibes um auszugleichen. Aus weiterer Entfernung landet der schöne Marius einen – passenderweise – Sonntagsschuss, bei dem der üblich solide arbeitende Paludo keine Chance hat. Alles war also drinnen auf beiden Seiten und es kam zu einigen schönen Aktionen, die entweder knapp das Tor verfehlten, oder durch Abseitspfiffe unterbrochen wurden. In dieser Schlussphase wurde die rechte Seite durch Velharticky für Weese verstärkt, welcher damit Breit nach vorne schob und gleich gut ins Spiel gefunden hat. Nun kommt das tragische Moment des Tages. Coach Püsche setzte alle Hoffnungen auf den wieselflinken Adrianeese, der schon bereit war aufzulaufen und einzunetzten, um auch seinem Spitznamen gerecht zu werden. Allerdings entschied sich der Schiedsrichter für das Jungschar-Unentschieden und beendete die Begegnung unerwartet früh.
Die kompakte und – für die Temperatur – lauffreudige Endstation kann trotz alledem mit der Präsentation und dem Ergebnis zufrieden sein und freudig auf die burenwürstige Zukunft blicken. Um den Trainer zu Wort kommen zu lassen, gelingt es vielleicht wieder die zustehende Belohnung abzuholen, die uns ob der sehenswerten Spielweise zustehen würde.
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