Es gibt Liedertexte, die einem einfach nicht aus dem Kopf gehen wollen; Refrains die sich als Ohrwurm festsetzen. Ein Ebensolcher ertönte am 5. September 2021 wieder einmal mit einem lauten Röhren auf dem Postsportplatze: „Endstation – Sensation“. Dabei hätte das Lied des Abends auch Wandas „Bussi Baby“ aus 2015 sein können, auch wenn Frankonia vielleicht für ein prinzensches „Küssen Verboten“ aus 1992 einstehen würde. Wovon hier die Rede ist? Lesen Sie selbst…
Es war wieder einmal soweit – der Cöp-Saison Auftakt stand ins Haus. Für manche nur ein zweites Testspiel, aber für den Ladi die längste Praline der Welt. Seiner Leidenschaft entsprechend lies sich unser Pfostensherrif den Platz zwischen ebendiesen auch nicht nehmen. Gewohnt routiniert und mit Zielwasser versehen bildete er das Rückgrat der Verteidigung. Diese wiederum setzten sich aus Sladky-Stadler-Gold innen, sowie Nemeth und Steiniger außen zusammen. In der Mitte wirbelten Schmidl und Perzl um und mit dem Ball und davor orientierten sich Breit-Schramm-Dosek in Richtung Frankonia-Tor. Eine gut besetzte Bank, eine breite Brust und kaiserwetterliche Fanuntersützung bildeten die Grundlage für ein postmodernes Fußballfest.
Die Devise nicht hinten nur im Kreis zu spielen wurde gleich zu Beginn des Spieles meisterlich umgesetzt und schon nach sagenhaften 2 Minuten zappelte nach einer schnörkellosen Kombination von Mittelfeld und Sturmabteilung der Ball zum ersten Mal an diesem Abend im Netz. Was für ein Start!! Das steigerte die Spiellust und Erwartungshaltung, was dazu führte, dass im Laufe der ersten Halbzeit schön Fußball gespielt wurde und einige endstationelle Großchancen herausgearbeitet werden konnten. Hier hätten sich einige unserer Spieler unsterblich machen können, allein es wollte nicht sein. Vielmehr machte die Nummer 10 der Gegner auf sich aufmerksam – zu Beginn mit dem Erhalt einer gelben Karte.
Ohne den Sack zumachen zu können ging es in die Halbzeit, in welcher kräftig umgerührt wurde. Bernhard Resch kam für Christian Sladky, Martin Ortbauer für Andreas Steininger und Mohamad Khalil für Florian Schramm. Kaum war diese vorüber zappelte diesmal eine Minute nach Anpfiff der Ball im Netz – wieder war es die Nummer 10, die dabei unsern Schlussmann auf dem flaschen Handschuh erwischte. Das machte die Aufgabe nicht einfacher und in dieser Phase ist eine gelbe Karte für Kritik vom Dosek Buam auch nachvollziehbar. Aber wie heißt es so schön – Krone richten und weiter geht’s – und diese Einstellung war den gelb/schwarzen Mannen auch anzusehen. Angestachelt vom Kapitän und beflügelt durch weitere Wechsel: Peter Weese für Tibor Nemeth und Urban Hanspeter für Thomas Stadler wurde unermüdlich gedrückt und gestürmt. Unser, vor Energie spritzendes, Cevapcici setzte im Strafraum die Frankonia dermaßen unter Druck, dass ein Handspiel des Gegners nicht zu verhindern war. Das lass ich mir schmecken, sagte sich der Perzl Lua, legte den Ball auf den 11er Punkt und schenkte der Mannschaft die abermalige Führung.
Mit dem Rücken zur Wand suchte der Gegner nach einem Ausweg, wobei der Pfad der Ruppigkeit eingeschlagen wurde. Bitte nicht verwechseln – damit ist nicht das gemütliche Schreiten unseres Goldkehlchens Rupert Riehs gemeint, welcher ungefähr zu dieser Zeit den Tribüne verstärkte – nein es mehrten sich die gelben Karten. Davon völlig unbeeindruckt vollführte Mohamad Khalil das Wesen eines Stürmers und machte mit seinem 3:1 an diesem Abend alles klar.
Jetzt könnte das Spiel vorbei sein, aber dann würde die Einleitung wenig Sinn machen und der „Man of the Match“ wäre nicht zum dritten Mal aufgefallen. Man munkelt, dass wilde Kusshände unserer rechten Außenbahn zu einer nachhaltigen emotionalen Disruption geführt haben sollen. Vielleicht ist das alles auch nur Soldatentratsch, fest steht jedenfalls die gelb-rote Karte für die frankonische Nummer 10. Damit fand das Spiel sein Ende. Der Cöp war erfolgreich bestritten, das Bier auf der Trinbüne leer, das Zelebrieren des Sieges angenehm ausgelassen, kurz ein Abend für die ganze Endstation-Familie. In diesem Sinn bis bald, wenn es wieder heißt: Endstation – Sensation!!
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