2:1-Führung, die 92. Minute. Der Ausgleich zum 2:2 und zwei verschenkte Punkte im Kampf um die Herbstmeisterkrone. Man kann sich in etwa vorstellen, in welcher Verfassung sich die Endstation-Kicker am Montagabend befanden. Nur vier Tage später wartete aber schon die nächste Challenge auf die gelb-schwarzen Ratten – die südamerikanischen Ballkünstler von Deportivo National hatten sich in der Roggendorfgasse angesagt. Leider kamen sie (und der Schiedsrichter) mit etwas Verspätung dort an – beim FCEH wollte man sich schon das erste Bier öffnen, als Gegner und Schiedsrichter doch noch den Weg auf den Platz fanden.
Hinein ins Spiel, das Coach Püsche mit Pongracz im Tor, Gold-Aistleitner-Sladky innen, Schmidl und Breit außen, die Gebrüder Schramm im defensiven Mittelfeld, Dosek als hängende Spitze und dem Sturmduo Havlik/Weese begann. Auf der Bank versuchten van Greven, Zenuni, Kaminiorz und Hanspeter, nicht zu erfrieren. Die vorgegebene Marschroute für den FCEH war eigentlich eine eher defensive Ausrichtung, doch in den ersten Minuten merkte man, dass der Gegner ebenfalls sehr verhalten beginnt und rückte doch etwas mehr auf. Das mündete in frühen Chancen – Weese verpasste einen Lochpass um Zentimeter, die ersten Schramm-Einwürfe segelten durch den Strafraum. Nach 15 Minuten jubelten die zahlreich gekommenen Zuschauer dann über das verdiente 1:0 – Martin Schramm hatte Luke Schmidl auf die Reise geschickt, der umkurvte den etwas unmotiviert herausgeeilten Tormann und legte quer auf Havlik. Unser Have-a-like behielt die Nerven und schob den Ball ins leere Tor. Der gelb-schwarze Dosenöffner – die Ketten waren gesprengt. Man spielte weiterhin munter nach vorne und versuchte aus allen Lagen zu schießen, da der gegnerische Schlussmann das Tormannspiel offensichtlich nicht gelernt hatte.
Nur sechs Minuten nach dem Führungstreffer klingelte es schon wieder im Kasten von Deportivo National. Ecke für die Endstation, Dosek sieht den am 16er frei stehenden Schmidl und der wuchtet das Leder von dort gekonnt in die Maschen. Spätestens jetzt war klar, dass die Endstation dieses Spiel gewinnen wird. Zu überlegen agierte der Tabellenführer, zu harmlos waren die Angriffsversuche von Deportivo. Nach einer schönen Kombination über Havlik lief Dosek allein aufs Tor und besorgte das 3:0 (31.). Mit diesem Spielstand gings in die Pause, Püsche hatte logischerweise nichts zu meckern und nahm Flo Schramm aus der Partie – für ihn kam Zenuni als neuer Mittelstürmer, Dosek rückte auf die Sechs zurück. Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt: die Endstation weiter überlegen, aber vorm Tor zu überheblich und unkonzentriert; Deportivo hatte sich zwar noch nicht mit der Niederlage abgefunden, schaffte aber auch kein echtes Aufbäumen mehr.
Damit holt sich die Endstation mit acht Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage die Herbstmeisterkrone, die in etwa so viel wert ist wie ein Kühlschrank am Nordpol. Viel wichtiger ist, dass wir auf eine richtig geile Hinrunde zurückblicken können, mit einigen magischen Momenten (schönen Gruß nach Meidling) und teilweise vermeidbaren Fehlern. Auch der Schusspunkt der Hinrunde war endstationell – Filip Aistleitner wurde für sein 30-jähriges Bestehen (an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch, Filip!) und die Endstation einfach nur um ihrer selbst willen gefeiert. So soll es sein!
Vielen Dank an unseren Coach, Präsidenten, alle Spieler, Fans, Sympathisanten, Gegner, Schiedsrichter und sonstige Leute, die sich, digital oder real, hin und wieder zu uns verirren für eine wirklich spannende und tolle Hinrunde. Wir machen jetzt mal Pause und sehen uns im März wieder!
PS: Wir haben noch etwas vergessen. In unserem 5-Jahresplan ist die Europa League fix budgetiert – aus diesem Grund haben wir heuer vor, den DSG Cup zu gewinnen. Wer uns beim nächsten Schritt dazu beobachten will, sei für nächsten Freitag, 19:45, auf den Postplatz eingeladen.
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