Gut verspeiste Burenwurst leider sehr bitter im Abgang

Da der Verfasser die Fußballpartie des vergangenen Samstag Nachmittags und die damit einhergehende Burenwurst psychisch nur sehr schlecht „verdaut“ und sich daher des einzig wirksamen Mittels dagegen – der Verdrängung – bedient hat, kann er sich nicht mehr sehr gut daran erinnern; ihm seien daher jedwede Angaben, die nicht der Spielrealität entsprechen, gleich von vornherein verziehen.

Die Endstation fand sich siegesentschlossen, allerdings etwas dezimiert (nur 2 Ersatzspieler) auf dem Red Star-Platz ein. Nach einer ausführlichen Vorbesprechung in der Kabine (mit Fokus auf dem Defensiv-Verhalten bei Standards) machte man sich ans Aufwärmen für das Spiel „um bzw. gegen die Wurst“ (Zitat Coach Püsche). Auf Vorschlag der Heimmannschaft hielt man vor dem Spiel eine Trauerminute für die Opfer von Paris. Danach ging es mit folgender Aufstellung los: Paludo – Aistleitner, Schmidt, Gold – Strobl F., Breit, Schramm F., Nemeth – Havlik, Zenuni, Lust. Auf der Bank warteten Perzl und Schramm M. auf ihren Einsatz.

Von Beginn an spielte die Endstation stark nach vorn, aber auch der Gegner (Eintracht Burenwurst, Platz 6) zeigte, dass er keinesfalls zu unterschätzen war. Bereits in Minute 8 ist es jedoch Zenuni, der uns von rechts mit einem starken flachen Schuss ins lange Eck in Führung bringt: Der gegnerische Tormann ist zwar noch dran, kann den Ball aber nur ins Eck abwehren – 0:1 für den FCEH! Die Gegner lassen sich allerdings von dem frühen Gegentor nicht beirren und kommen immer wieder mit gefährlichen Aktionen vor unser Tor. Nach ein paar aufeinanderfolgenden Fehlern in der sonst sehr stark stehenden Defensive der Endstation kommt ein gegnerischer Stürmer direkt auf das Tor zu und verwertet in der 16. Minute zum 1:1 (ebenfalls ins lange Eck). Wir spielen jedoch konzentriert weiter und arbeiten uns einige sehr gute Torchancen heraus, was kurz vor der Pause auch belohnt wird: Nach einer wunderschönen Flanke von Breit bei einem Freistoß von rechts außen schraubt sich vor dem Tor Zenuni gefühlte zwei Meter in die Höhe und köpft unhaltbar für den gegnerischen Goalie ins lange Eck (diesmal ins rechte). Somit kann die Endstation eine verdiente 1:2-Führung in die Pause mitnehmen.

Sowohl Nemeth als auch Gold können in der zweiten Halbzeit leider nicht spielen (der eine wegen eines Termins, der andere wegen seines Oberschenkels) – somit kommen nach der Pause Perzl und Schramm M. für die beiden, was bedeutet, dass die zweite Halbzeit ohne Wechselmöglichkeit und mit einigen aufstellungstechnischen Änderungen bestritten werden musste. Das in der Kabine besprochene Motto lautete demnach: improvisieren.

Tatsächlich funktionierte die Improvisation der Endstation ausgesprochen gut: Den ersten Teil der zweiten Hälfte dominierte man das Spiel, setzte den Gegner unter Druck und ließ ihm kaum Chancen auf den Ausgleich. Leider konnte auch die Endstation keinen ihrer starken Offensiven in ein Tor umwandeln. Gegen Ende der zweiten Halbzeit merkten die Burenwurstler offenbar, dass die Zeit für sie knapp wurde, und gaben noch einmal alles: sie kamen immer wieder gefährlich vor unser Tor und verpassten es nur knapp, auszugleichen. Aber dann, in der 90. Minute, kam die (vermeintliche) Erlösung für die Endstation: es gibt Elfmeter, nachdem Perzl bei einer Chance im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht wurde. Zenuni, der mit der Ausführung betraut wird, nimmt Anlauf und… netzt eiskalt ein zum 1:3 für die Endstation! Drei Mal Zenuni! Der endgültige Siegestreffer!!!

Dachten wir jedenfalls. Man merkte, dass die Endstation das Spiel als gewonnen verbucht hatte, sich schon über die drei geholten Punkte freute und nicht mehr wirklich konzentriert spielte. Leider sollte sich das bitter rächen: Der sonst sehr gute Schiedsrichter ließ – aus unerklärlichen Gründen – geschätzte 100 Minuten spielen (er hatte auch schon in der ersten Halbzeit fünf Minuten nachspielen lassen) und die Gegner gaben einfach nicht auf – im Gegenteil, der 1:3-Rückstand schien sie noch mehr anzuspornen. Sie bekamen schließlich einen Freistoß (ca. 25m Distanz); einer von ihnen lief an und knallte den Ball aus dieser Entfernung genau ins Kreuzeck – 2:3. Unglaublich, aber so schlimm auch wieder nicht: Wir waren uns unserer drei Punkte noch immer sicher und das Spiel musste jede Sekunde zu Ende sein. Nach dem Anstoß schossen wir leider den Ball nicht einfach ins gegnerische Tor-Out oder provozierten ein Foul des Gegners (in diesem Fall hätte es wohl den Schlusspfiff gegeben und wir wären mit drei Punkten nachhause gefahren), sondern umgekehrt: es gab ein Foul am Gegner. Statt abzupfeifen, entscheidet sich der Unparteiische dafür, den Freistoß noch als letzte Aktion zu geben. Alle schwarz-gelben Ratten und alle Burenwurstler versammeln sich in unserem Strafraum, dass es nur so wimmelt. Es folgt eine sehr hohe Flanke, irgendwie kommt im Getümmel ein Gegner an den Ball und schießt: ein Aufsitzer, Paludo ist noch dran, aber der Ball landet im Tor. Abpfiff. 3:3. Unmöglich – die ganze Endstation kann es nicht fassen. War es ein schlechter Traum? Leider nein.

Fazit: Die Burenwurst ist nicht so bekömmlich, wie man angenommen hat.

Ein kleiner Trost: „Ein Punkt ist besser als kein Punkt“ (Zitat Strobl O.) und Ebu Hanife hat ebenfalls nur ein Unentschieden erreicht, d.h. wir haben den Anschluss an den Tabellenführer nicht ganz verloren.

Was wir aus diesem Spiel lernen können: Ein Match dauert nicht 90 Minuten, sondern bis zum Schlusspfiff. Und genau das werden wir am Freitag beherzigen, wo es am Post-Platz zum letzten Meisterschaftsspiel vor der Winterpause geht: voll konzentriert bis zum Schluss gegen den hoffentlich magenschonenderen Philadelphia-Aufstrich!

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