Vom Winde verweht: Endstation rutscht sich zum nächsten Sieg

Bei widrigsten Wetterverhältnissen begrüßte Spielertrainer Stadler einen, wie in letzter Zeit immer prall gefüllten Kader in Ottakring am Slovan HC Platz. Nach einer salbungsvollen Rede, bei welcher die vergangenen Heldentaten diverser Spieler noch einmal hervorgehoben wurden, ging es höchst motiviert auf den Kleinfelsplatz zum Aufwärmen.

Eine unglaublich starke Bank wurde heute von Kapitän und Präsident Gold angeführt. Neben ihm nahmen Kevin, Leo, Thomas und Flo Maier platz.  Auf dem Platz selber agierte Michael Grasl in fast schon gewohnt überragender und souveräner Manier. Gerade in der ersten Halbzeit, als wir primär gegen den Wind ankämpfen mussten, stellte er unter Beweis, dass sich die zahlreichen Aufwärmtrainingseinheiten unter Ladi gelohnt hatten. Trotz unglaublich rutschigem Terrain und Spielgerät musste er bei zahlreichen Schnittbällen und gefährlichen Schüssen auf das Tor kein einziges Mal nachfassen. Zudem wurde er insgeheim zum Matchwinner, indem er in der Pause sozusagen Kevin einen wohl spielentscheidenden Tipp gab.

 

Herr Resch agierte als zentraler Verteidiger ähnlich souverän und war vor allem beim Spielaufbau gegen den Wind gefordert. Aus dem Mittelfeld betrachtet habe ich seit Wochen keinen Zweikampf gesehen, welchen er gescheut geschweige denn verloren hätte. Auch Filip und Simon agierten gewohnt zweikampfstark. Ersterer gewann so gut wie jeden Kopfball und Simon trotzte als einer der wenigen den Wetterbdingungen und brachte ordentlich Schwung in das enstationelle Spiel, das in der ersten Halbzeit nicht unbedingt von Spielwitz geprägt war. Nach einer Verletzung von Simon ersetzte die nicht geteilte Allmacht im Verein, Thomas Gold, diesen und fügte sich mit all seiner Erfahrung nahtlos in das rutschige Spiel der Endstation ein.

 

Urban und Davin bildeten die Außenspieler. Davin konnte sich immer mal wieder durch seine Schnelligkeit in Szene setzen und Hanspeter zeigte, dass er sich mit Fortdauer des Spiels immer besser hineinkämpfte und so seinen Gegenspielern keinen besonders angenehmen Abend verschaffte.

 

Orti, Luke und ZanglerZani bildeten das magische Dreieck in der Mitte. Das Tempo, in welchem diese sich nach dem Spiel zur U-Bahn bewegten, zeigte, dass sie sich in der Mitte zumindest lauftechnisch absolut austoben durften, wenn man diese Konstellation auch schon spielerisch glänzender agieren gesehen hatte als an diesem Abend. Sebi und Mo bildeten den Sturm und sorgten dafür, dass fast vergessen wurde, wer da sonst so vorne herumläuft. (Keine Sorge, wir vermissen dich eh Esmir) Sebi hatte einige gute Aktionen und vor allem der seit Wochen wieder erschienene Mo drückte dem Spiel seinen Stempel auf und wurde somit zum Matchwinner für die Endstation. Offensichtlich tat ihm die schöpferische Pause gut, spielte er doch einige gefährliche Pässe und trat immer wieder vor dem gegnerischen Tor in Erscheinung. Nach der Einwechslung von Kevin legte er auf diesen auf. Kevin nahm sich Mikes Worte zu Herzen und verzeichnete mit den ersten zwei Ballkontakten zwei Abschlüsse, wovon zweiter erfolgreich war.

 

Doch nun zum eigentlichen Spielgeschehen. Die erste Halbzeit war geprägt vom Gegenwind und von dem Pressing der Valla Verdes. Trotz einger guter Möglichkeiten war das Spiel hektisch, es war offensichtlich, dass beide Seiten ihre Probleme hatten mit dem rutschigen Unterrgund und dem schnellen Ball umzugehen. Null zu Null zur Pause. Mike hielt den endstationellen Nuller fest und gab dann Kevin den Tipp, den Wind auszunutzen. Gesagt, getan, Eins zu Null. Große Erleichterung war zu spüren, als Kevin aus großer Distanz abzog und traf. Dieser brachte, wie erwartet, in der zweiten Halbzeit noch einmal ganz neuen Schwung in die Partie.

 

Flo und Thomas, der in seiner Doppelfunktion agierte, gaben dem endstationellen Spiel von der Defensive heraus noch einmal sehr viel Sicherheit und Ruhe. Flo versuchte unermüdlich, das Spiel spielerisch zu eröffnen und Thomas stieg zu unzähligen vom Winde verwehten Kopfballduelle hoch, um diese für sich zu entscheiden und leitete den ein oder anderen Angriff sehenswert ein. Leo agierte im Sturm und ließ vor allem in den letzten Minuten den Ball immer wieder geschickt ins Mittelfeld prallen, wodurch die Endsation etwas Luft und Zeit hatte nachzurücken. In der siebenunfünfzigsten Minuten stellte sich heraus, was Mo in den letzten Wochen getrieben hatte. Offensichtlich nutzte er das Brothaus um direkte Ecken zu üben und so zauberte er den Ball direkt vom Fähnchen ins Netz. Ein schöner Spielzug des Gegners und der daraus resultierende Anschlusstreffer sorgte dafür, dass die fast schon tiefgekühlten Fans für ihr Ausharren belohnt wurden und eine spannende Schlussphase erleben durften, in welcher die Endstation, fast schon in gewohnter Weise, nichts mehr anbrennen ließ.

 

Aus Müdigkeit und Verwunderung über das seltsame Spiel, das doch mehr vom Zufall als von wirklich kontrollierten Spielzügen dominiert wurde, war die Luft nach dem obligatorischen ZickeZacke in der Kabine erst einmal raus. Erst als Edelfan Thurni aufkreuzte und als das Ergebnis von Salmannsdorf verlautbart wurden, kam richtiger Jubel auf. In diesem Sinne, seien auf diesem Weg alle Lesenden* herzlich eingeladen, nach der langen Osterpause, wie es sich für eine solche Liga gehört, am 14.04 mit möglichst vielen Menschen im Schlepptau zum Postsportplatz zu reisen, um dort Salmannsdorf lautstark begrüßen zu können und diesen nicht nur in der dritten Halbzeit unser Spiel aufzwingen zu können.

Luke Schmidl

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