Endstation, so wie damals…

Es gab einmal eine Zeit, da war das Leben der Endstation spannend, da war eine 3 zu 0 Führung kein Garant für den Sieg. Es gab einmal eine Zeit, da wurde nicht jeder Sitzer verwertet, war jedoch jeder Lupfer auf unser Tor eine gefährliche Situation. Es gab diese Zeit in der Provokationen beantwortet wurden und zu entsprechenden Reaktionen des Schiedsrichters führten. Diese Zeit hatte etwas spannendes, etwas ungewisses und etwas, das uns speziell auf das Miteinander fokussieren ließ. Die Spieler waren Menschen, liebenswürdig und fehlerhaft.

An diesem Freitag den 11.11.2022 konnten unsere Ratten dieses Gefühl erleben, das die Endstation seit 28 Jahren ausmacht. Sie konnten erfahren, dass der eigentliche Grund für unser Zusammenkommen das Miteinander Zeit verbringen ist.

Wir hatten Match gegen Inter Leopoldau, ein Team, das darauf ausgerichtet war uns zu provozieren. Gefühlt ging das Spiel dennoch mit einem 3:0 Vorsprung an den Start.

Kemal war wie gewohnt die Nummer Eins. Goldi, Luke und Flo Mair verteidigten. Orti und Kevin sollten die Mitte dicht machen, während Alex rechts und David Links die Stürmer Esmir, Mo und Sebastian bedienen sollten.

Es startete wie eingangs erwähnt rasant.
Bereits in der 4. Minute setze Alex einen wunderbaren „Robben“ mit links ins kurze Eck. 4 Minuten später drückt Esmir einen Stanglpass von David gekonnt über die Linie. Und keine Minute später ist es wieder Alex der seine Technik ausspielt und zum 3:0 einnetzt.

Für alle schien das Match gelaufen. Es stellte sich nur noch die Frage wie hoch der Sieg mit dieser körperlich und Technisch versierten Mannschaft ausgehen könnte.

Das unglückliche 3:1 nach Schramm-ähnlichem Einwurf und unglücklichen Ausflug von unserem Keeper konnte das Ruder doch sicher nicht herumreißen. Da waren sich alle sicher.

Die Reaktion war eindrucksvoll! Orti versenkt einen schönen Angriff zum 4:1. (38‘)

Dann geschah einige Minuten nichts zählbares. Inter war zwar aktiver, aber es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis die nächsten Tore auf endstationelle Art fielen.

Esmir hatte zwei Hochkaräter (einmal 1:1 mit dem Keeper und einmal per Kopf) und auch Alex bzw Sebastian hätten den Vorsprung erhöhen können.

Auffallend war jedenfalls die gekonnt eingesetzte versteckte Aggressivität von Inter. Sie gaben in dieser letzten Viertelstunde der ersten HZ wohl jedem gelbscharzen Kicker bei Zweikämpfen noch das eine oder andere „Tatscherl“ mit. Die Bank rund um Coach Stadler, Filip Aistleithner, Peter Weese und Christian Sladky waren sich sicher: Irgendwann wird einer von Inter heute noch vom Feld fliegen.

Es kam jedoch überraschend anders: ein versteckter Ellbogencheck in Mo“s Magengrube lies diesen mit einem Kick gegen den Übeltäter reagieren. Der Schiedsrichterassistent war sich sicher ob des Kicks. Bei dem Vorfall davor nicht. Konsequenz: Rein Rot (zurecht) für Mo, keine Karte für den Provokateur.

Das Spiel ging in die Pause. Jeder Kicker war sich sicher , nur mit viel Konzentration konnte dieses Spiel zu Zehnt ruhig gehalten und der Sieg eingefahren werden.

Inter kam motiviert wenngleich hilflos aus der Kabine. Dennoch gelangen ihnen aus scheinbar chancenlosen Situationen 2 Tore (60‘ und 68‘)
Es stand jedoch noch immer +1 für die Gelb-Schwarzen und später sogar wieder +2.
Schöner Aufbau über links, der eingewechselte Peter kann im Fallen den Ball noch für Kevin ablegen (sicher gewollt j). Dieser spielt ideal über die Mittellinie in den Lauf von Alex und der verwertet mit Routine zum 5:3.
Wenig später wieder ein Konter. Esmir nimmt sich den Ball mit und versenkt mit links ins lange Eck.
6:3… denkste…. Der Assistent meint ein Handspiel über 50m erkannt zu haben. War wohl ein Fehler… speziell wenn bei Unsicherheit für die angreifende Mannschaft entschieden werden soll…

Sei es wie es sei, es blieb beim 5:3 und es wurde bitter. Ein weiterer unglücklicher Ball springt via Schienbein ins eigene Tor und eine vermeintliche Abseitsstellung wird nicht erkannt wodurch der Inter Schütze unhaltbar zum 5:5 einnetzen konnte.

Bitter speziell auch deswegen, da Kevin nach dieser Situation seine Zunge nicht in Zaum halten konnte und wegen Beleidigung auch noch direkt rot sah.

Über das 5:5 konnte das Team schlussendlich wohl sogar noch froh sein, denn nach einem Eckball hätte es noch scheppern können, doch Orti kratzte die Kugel von der Linie.

Das Spiel war zu Ende . Die Enttäuschung groß und dennoch ereignete sich wieder sensationelles. In der dritten HZ war Endstation. Die Jungs und die vielen Fans unterhielten sich prächtig, tranken dankend das Rot-Fällige Bier von Kevin und trösteten sich, scherzten und motivierten sich ob der verlorenen Punkte.

Die gelbschwarzen Ratten gingen am Ende wohl doch als Sieger hervor und können sich auf die nächste Woche freuen, wenn der Tabellenführer Susa besucht wird und das Spiel von neu beginnt. Dann wird man wohl wieder die neue Endstation sehen aber mit ein bisschen mehr gelbschwarzem Herz….so wie damals!

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